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König Drosselbart - Neuverfilmung der ARD

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König Drosselbart - Neuverfilmung der ARD
Es war einmal die stolze Prinzessin Isabella von Geranien, die war schön, aber
hochmütig. Als ihr Vater sie vermählen will, ist ihr kein Bewerber gut genug und
sei sein Name auch noch so blumig. Auch den edlen Richard von Begonien, dem sie
eigentlich im Herzen zugetan ist, lässt sie abblitzen und verspottet ihn als
„König Drosselbart“.
Da reicht es ihrem Vater. Er schwört, die hochmütige Tochter dem erstbesten
Bettler zur Frau zu geben, der sein Schloss betritt. Auf einmal tritt ein
Spielmann vor die Tür. Im Kostüm des einfachen Bettlers möchte Richard seiner
Auserwählten den Hochmut austreiben. Der König lässt seine Tochter mit ihm
vermählen und schickt sie anschließend fort.
Isabella muss mit ihm in seine bescheidene Hütte ziehen und fortan kochen,
putzen und auf dem Markt billige Ware verkaufen, um zu überleben. Wie die stolze
Prinzessin lernt, die einfachen Menschen und die gewöhnlichen Dinge zu achten
und wie Prinz Richard trotz manchem Rückschlag bis zum Schluss fest an das Gute
in Prinzessin Isabella glaubt, davon erzählt die romantische Neuverfilmung des
Grimmschen Märchens.
König Drosselbart - Neuverfilmung der ARD, Deutschland 2008
Schauspieler:
- Ken Duken als König Drosselbart alias Richard von Begonien
- Jasmin Schwiers als Prinzessin Isabella von Geranien
- Felicitas Woll als Maximiliane von Begonien, Schwester des Königs
- Arthur Brauss als König Ottokar
- Hubert Mulzer als König August
- Jan van Weyde als Prinz Edelgard von Hohentann
- Hendrik Borgmann als Prinz Siegfried von Ulmen
- Rainer Ewerrien als Wirt
- Nic Romm als Prinz Narziss von Goldregen
- Marisa Leonie Bach als Zofe 1
- Mareike Lindenmeyer als Zofe 2
- Christina Wiederhold als Zofe 3
- Robert Hofmann als Prinz Klaus von Nordforsythien
- Harald Pfeiffer als Königlicher Berater
- Stefani Kunkel als Wirtin
- Arved Birnbaum als Metzger
- Peter Silbereisen als Zeremonienmeister
- Carolin Weber als Fischverkäuferin
- Adolfo Assor als Hofmaler
- Steffen Scheumann als Schumacher
- Sibylle Tafel
Drehbuch:
- Anja Kömmerling & Thomas Brinx
Drehorte:
- Burg Braunfels bei Wetzlar, Ronneburg bei Hanau, Schloss Büdingen, Schloss
Wilhelmshöhe in Kassel, nordhessischer Rheinhardswald
Bildergeschichte - König Drosselbart

Prinzessin Isabella
Ein König hatte eine Tochter, die war über alle Maßen schön aber dabei so stolz und übermütig, dass ihr kein Freier gut genug war. Sie wies einen nach dem andern ab und trieb noch dazu Spott mit ihnen.

Das große Fest
Einmal ließ der König ein großes Fest veranstalten und lud dazu aus der Nähe und Ferne die heiratslustigen Männer ein. Sie wurden alle in einer Reihe nach Rang und Stand geordnet: Erst kamen die Könige, dann die Herzöge, die Fürsten, Grafen und Freiherrn, zuletzt die Edelleute. Nun ward die Königstochter durch die Reihen geführt, aber an jedem hatte sie etwas auszusetzen.

König August
Besonders aber machte sie sich über einen guten König lustig, der ganz oben stand und dem das Kinn ein wenig krumm gewachsen war. "Ei", rief sie und lachte, "der hat ein Kinn, wie die Drossel einen Schnabel!" Und seit der Zeit bekam er den Namen Drosselbart. Der alte König aber, als er sah, daß seine Tochter nichts tat, als über die Leute zu spotten, und alle Freier, die da versammelt waren, verschmähte, ward gar zornig und schwor, sie sollte den ersten besten Bettler zum Manne nehmen, der vor seine Türe käme.

Der als Spielmann verkleidete Prinz
Ein paar Tage darauf begann ein Spielmann unter dem Fenster zu singen, um damit ein geringes Almosen zu verdienen. Als es der König hörte, ließ er ihn herauf kommen und versprach ihm als Belohnung die Hand seiner Tochter. Es half keine Einrede, der Pfarrer ward geholt, und sie mußte sich gleich mit dem Spielmann trauen lassen. Als das geschehen war, sprach der König: "Nun schickt sich's nicht, daß du als ein Bettelweib noch länger in meinem Schloß bleibst, du kannst nun mit deinem Manne fortziehen."

Der Bettelmann
Der Bettelmann führte sie durch einen großen Wald, durch Wiesen, Felder und eine große Stadt. Dies alles gehörte zum Reich des König Drosselbart und die Prinzessin sprach: "Ich arme Jungfer Zart, Ach hätt' ich genommen den König Drosselbart!" Endlich kamen sie an ein ganz kleines Häuschen, da sprach sie: "Ach, Gott, was ist das Haus so klein ! Wem mag das elende winzige Häuschen sein ?" Der Spielmann antwortete : "Das ist mein und dein Haus, wo wir zusammen wohnen." Sie mußte sich bücken, damit sie zu der niedrigen Tür hineinkam.

Die Prinzessin als Hausmütterchen
Der Bettelmann erklärte der Prinzessin, dass sie von nun an alles selbst tun müsste. Die Königstochter verstand aber nichts vom Feueranmachen und Kochen, und der Bettelmann mußte selber mit Hand anlegen, daß es noch so leidlich ging. Als sie die schmale Kost verzehrt hatten, legten sie sich zu Bett. Ein paar Tage lebten sie auf diese Art schlecht und recht und zehrten ihren Vorrat auf. Da verlangte der Bettelmann sie müsse helfen den Unterhalt zu verdienen. Aber sie verstand sich weder auf das Körbeflechten, noch darauf Garn zu spinnen.

Prinzessin Isabella auf dem Markt
Da schlug der Bettelmann der Prinzessin vor, sie solle Geschirr auf dem Marktplatz verlaufen. Ach, dachte sie, wenn auf den Markt Leute aus meines Vaters Reich kommen und sehen mich da sitzen und feilhalten, wie werden sie mich verspotten! Aber es half nichts, sie mußte sich fügen, wenn sie nicht Hungers sterben wollten. Das erstemal ging's gut, denn die Leute kauften der Frau, weil sie schön war, gerne ihre Ware ab und bezahlten, was sie forderte. Ja, viele gaben ihr das Geld und ließen ihr die Töpfe noch dazu. Nun lebten sie von dem Erworbenen, so lange es dauerte.

Prinzessin Isabella als Marktfrau
Da handelte der Mann wieder eine Menge neues Geschirr ein. Sie setzte sich damit an eine Ecke des Marktes und stellte es um sich her und hielt feil. Da kam plötzlich ein trunkener Husar dahergejagt und ritt geradezu in die Töpfe hinein, daß alles in tausend Scherben zersprang. Sie fing an zu weinen und ging nach Hause. Ihr Gemahl aber hatte schon einen neuen Einfall. Sie sollte als Küchenmagd im Schloss arbeiten.

Prinzessin Isabella als Küchenmagd
Nun ward die Königstochter eine Küchenmagd und mußte dem Koch zur Hand gehen und die schlimmsten Arbeit tun. Es trug sich zu, daß die Hochzeit des ältesten Königssohnes gefeiert werden sollte. Da ging die arme Frau hinauf, stellte sich vor die Saaltüre und wollte zusehen. Auf einmal trat der Königssohn herein, war in Samt und Seide gekleidet. Und als er die schöne Frau in der Türe stehen sah, ergriff er sie bei der Hand und wollte mit ihr tanzen, aber sie weigerte sich und erschrak, denn sie sah, daß es der König Drosselbart war, der um sie gefreit und den sie mit Spott abgewiesen hatte.

Prinz Richard und Prinzessin Isabella
Der König Drosselbart sprach ihr freundlich zu: "Fürchte dich nicht, ich und der Spielmann, der mit dir in dem elenden Häuschen gewohnt hat, sind eins. Dir zuliebe habe ich mich verstellt, und der Husar, der dir die Töpfe entzweigeritten hat, bin ich auch gewesen. Das alles ist geschehen, um deinen stolzen Sinn zu beugen und dich für deinen Hochmut zu strafen, womit du mich verspottet hast." Da weinte sie bitterlich und sagte: "Ich habe großes Unrecht getan und bin nicht wert, deine Frau zu sein." Er aber sprach: "Tröste dich! Die bösen Tage sind vorüber, jetzt wollen wir unsere Hochzeit feiern."
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Sechs auf einen Streich mit den Märchen "Brüderchen und Schwesterchen", "König
Drosselbart" und
"Das tapfere Schneiderlein"